NEWSLETTER #05 // Dezember 2022

Triptychon – one picture, three views

Innerhalb meiner Bildstrecken entstehen durchaus auch komplexere Bilder, die ich für das Storytelling brauche. Dabei entstehen dann aber auch Bilder, bei denen ich einfach denke, sie wären zu fertig, zu auserzählt oder es sind zu viel Informationen zum gleichen Zeitpunkt.

Auch wenn Verfechter des perfekten Schnitts (zum Zeitpunkt der Aufnahme) die Hände über den Kopf zusammenschlagen könnten, bin ich mir nicht zu schade einem Bild im Nachhinein über einen neu gewählten Ausschnitt auch eine andere oder akzentuiertere Bedeutung zu geben, die mir vielleicht zum Zeitpunkt der Aufnahme gar nicht bewusst war. Nicht selten offenbaren sich bestimmte Facetten oder auch Erzählmöglichkeiten einer Geschichte, erst beim Legen der Bilder. Hier einmal als Beispiel ein Bild aus dem Shooting mit Gabi und Valeria, deren Geschichte ich in der kommenden Ausgabe meines FineArt-Magazins (issue 12) erzählen werde.

Hier könnte ich verschiedene Ausschnitte aus demselben Bild wählen um einen Teil dieser Episode zu erzählen, oder durch weglassen bzw. im Ablauf voneinander trennen auch Fragen beim Bildbetrachter provozieren, die beim Zeigen des kompletten Bildes vielleicht nie aufgeworfen worden wären. Dieser Ansatz mit einem Bild auf unterschiedlichen Ebenen zu experimentieren, als auch die Möglichkeiten auszureizen das „Kopfkino“ des Bildbetrachters anzuregen, finde ich für meine Arbeit unglaublich inspirierend. Vorausgesetzt es wird wohldosiert und stimmig eingesetzt. Wenn man sich für etwas begeistert, kann so etwas auch schnell mal zum Selbstzweck werden. Da gilt für mich immer noch „forms follows function“. Übrigens nicht wundern, das vollständige Ausgangsbild zeige ich hier bewusst nicht.

How I do it // „in between“ – die Sehnsucht nach dem Bild dazwischen

„In between“ ist ein wichtiger Teil meiner Bildsprache und somit auch ein Teil von mir. Ich bin fast schon obsessiv auf der Suche nach „dem Bild dazwischen“, das – auch wenn es einer Inszenierung unterliegt – wie beiläufig erscheint. Als würde der Bildbetrachter zufällig einer Geschichte oder eines Augenblicks beiwohnen. So entstehen mitunter narrative Bilder, die eine intensive Nähe […] mehr dazu gibt es HIER

Selected Works

Ich war mit Gabi in der Stadt unterwegs um eine Bildstrecke eher mondäner Art mit einem Hauch Pariser Flair einzufangen. Die komplette Bildstrecke gibt es HIER 

Newsticker

  • SWAN-Interview im SWAN-Magazine. Ich freue mich riesig, dass das SWAN-Magazine bei mir angefragt hat und ich so Teil der aktuellen Ausgabe, mit einem ausführlichen Interview und zahlreichen Bildern von mir, werden durfte. 
  • Es gibt ab sofort auch ein Angebot für ein individuelles Online-Coachings mit mir. Mehr dazu erfahrt ihr  HIER  
  • “what happens next” Ausgabe 12 meines FineArt-Magazins ist ab sofort vorbestellbar. „what happens next“ steht, mehr als jeder anderer meiner Bildbände, für das Thema Storytelling und Kopfkino. VÖ: 30. Januar 2023. Zur Ausgabe geht es HIER
  • Seven Days in Paradise (B-Auflage) zum SONDERPREIS von nur 14 EUR. Da die ursprüngliche Ausgabe bereits seit längerem ausverkauft ist, hier eine super Chance „Seven Days in Paradise“ zum Schnäppchenpreis einzusammeln. Zum Angebot geht es HIER

Buchempfehlung

“Crimes of Perception” von Mac Adams,

Seit vielen Jahren erforscht Mac Adams das narrative Potenzial von Fotografie und Installation, komponiert und konstruiert mysteriöse Szenen an der Grenze sozialer Normen. Potenzielle Tötungsdelikte, Opfer und mutmaßliche Attentäter bevölkern seine Kompositionen. Er präsentiert diese Geschichten in minuziös inszenierten Szenenbildern, jeweils in Form eines Diptychons (Zwei-Bilder-Story). Die Geschichte wird mit nur zwei Bildern erzählt und lässt gleichzeitig auch Fragen offen. Da ich selber in Geschichten denke und shoote, finde ich diesen konsequenten, teils auch plakativen Ansatz für narrative Bilder sehr inspirierend.

Die Bilder sind in den 1970er Jahren entstanden und werden in Form ungehefteter, zu einem Softcover zusammengelegten, Buchseiten (27x30cm), in einer bedruckten Box geliefert. Verlag: Editions du Regard, 2001. Ich hatte es jetzt zu einem Mickymouse-Preis bei einem bekannten Onlinekaufhaus erstanden, das seine Anfänge im Buchverkauf hatte. Wie ich grade nochmal meinen Kauf-Link aufgerufen habe, liegt der Preis jetzt bei Faktor drei. Ihr werdet bei der Online-Suche aber auch viele Bilder aus dem Buch im Netzt wiederfinden. Wer sich für narrative Bilder interessiert, für den ist es sicherlich eine Bereicherung.

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Wenn ihr besondere Anregungen, Themen oder Fragestellungen zu meiner Fotografie habt, schreibt es mir sehr gerne! per E-Mail. Vielleicht greife ich euer Thema ja bereits im nächsten Newsletter auf.

Danke für eure Aufmerksamkeit und euch eine gute Zeit

Euer Boris

 

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