01
Die Bild-Strecke mit Ricarda ist in Sankt-Peter Ording entstanden. Rici, die grade auf einer Motoradreise durch Deutschland unterwegs war, hatte ich für unsere drei tägigen Shootingtour in Hamburg aufgelesen. Da wir uns persönlich noch nicht kannten, konnten wir die Hinfahrt gut nutzen. Wir waren sofort auf der gleichen Wellenlänge und haben glaube ich fast nur über Fotografie geschnackt. Kein Nerd-Talk über Technik! sondern was die Fotografie bei uns emotional auslöst und mit uns macht. Good Vibes für einen perfekter Start.
Für dieses Setting hatten wir auch einen Pavillon am Start um bei Nachmittagssonne beschattet shooten zu können. So hatten wir einen Lichttunnel, ganz auf den Spuren von Peter Lindbergh.
Kleine Anekdote am Rande: Schick mit Genehmigung und so. Ich erinnere den trockenen Hinweis aus dem Amt: „Verwaltungshandeln zieht Verwaltungsgebühren nach sich!“ Der Pavillon hat trotz unzähligen Sandsäcken dann grade mal eine Stunde überdauert, bevor er vom Wind in einem meterhohen Bogen weggefegt wurde. Ich hätte misstrauisch werden sollen, als die Kitesurfer von genialen Bedingungen geschwärmt hatten.
08
Ich war mit Gabi in der Stadt unterwegs um eine Bildstrecke eher mondäner Art mit einem Hauch Pariser Flair einzufangen. Meine Interpretation des Art Noir. Da ich an diesen Stadtteil keine richtige Erinnerung mehr hatte, habe ich mich 30 Minuten vor der verabredeten Zeit eingefunden, um nach geeigneten Spots zu scouten und noch eine passende Tageszeitung einzusammeln. Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Auch bei dieser Bildstrecke ist das “Mood” eher die Stimmung, die ich mit einem Pariser Stadtteil wie z. B. Saint-Germain-des-Prés verbinde, als das ich fertige Bilder im Kopf hätte. Die entstehen dann erst im kreativen Prozess. Und ich lasse mich durch die Dynamik der Menschen vor der Kamera inspirieren. So entstehen Dinge, die ich gar nicht hätte planen können – welche aber schlussendlich zu etwas durchaus Interessantem führen.
08
„In between“ ist ein wichtiger Teil meiner Bildsprache und somit auch ein Teil von mir. Ich bin fast schon obsessiv auf der Suche nach „dem Bild dazwischen“, das – auch wenn es einer Inszenierung unterliegt – wie beiläufig erscheint. Als würde der Bildbetrachter zufällig einer Geschichte oder eines Augenblicks beiwohnen. So entstehen mitunter narrative Bilder, die eine intensive Nähe aufbauen und so dem Bildbetrachter das Gefühl vermitteln dabei zu sein. Da ich überwiegend in Bildstrecken denke, ist mir dies auch in Bezug auf Authentizität sehr wichtig.
Wohlgemerkt gilt dies für meine Bilder, im Genre Porträtfotografie. Es gibt Fotografen, die es grandios verstehen, die bewusste Inszenierung in den Vordergrund zu stellen und Bilder entstehen lassen, die ich richtig feiere. Es ist nur nicht das Genre, welches mir entspricht.
Die Bilder mit Caro, die diesen Beitrag begleiten, sind zu einer Bildstrecke entstanden, die auch in gedruckter Form in meinem FineArt-Magazin issue 05 veröffentlicht wurde. Wenn dieser zarte Faden von Vertrauen so belastbar ist und alles irgendwie von selbst läuft und keiner sich erklären muss. Auch bei diesem Shoot mit Caro habe ich dies erleben dürfen. Sie sagte nur, lass uns mal was am Vorhang machen. Wir haben nicht gesprochen. Es war aber, als wären wir durch eine unsichtbare Leitung direkt miteinander verbunden. So sind im Flow diese wundervollen Bilder entstanden. Wie der letzte Spiegelschlag verklungen war, waren wir beide ein Stück weit Sprachlos und auch berührt von dieser Stimmung. Als wir die Bilder betrachteten, sagte Caro: „Für mich ist das unglaublich erotisch, so pur. Einfach ich. Das war Magie, oder?“ Ich hätte es besser nicht beschreiben können.
Kontrolle frisst Kreativität
Es gibt durchaus Fotografen, denen beim Abgeben der Kontrolle unwohl wird und die auch überzeugt sind, sie wären dann nicht mehr Gestalter des Bildes. Ich habe natürlich stets Ideen im Kopf, meistens viel zu viele und ich gebe einen gewissen Rahmen vor. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Shooting, je mehr man es laufen lässt, umso besser und kreativer verläuft. Es sind dann meistens Stimmungen die ich einfangen bzw. transportieren möchte, als das ich bereits fertige Bilder im Kopf habe. Die entstehen dann oft erst im kreativen Prozess und der Interaktion mit den Menschen vor der Kamera. Und ich lasse mich gerne durch die Dynamik der Frauen vor meiner Kamera inspirieren. Tatsächlich stecke ich in diese „zufälligen Augenblicke“ sehr viel Achtsamkeit und Energie. Anders als in Kameratechnik, die ich für meine Bildergebnisse als absolut sekundär erachte.
Am Ende bin ich selbst davon überrascht, welche Bilder dabei entstehen. Besser und authentischer, als ich sie je hätte planen können.
Was sind meine Zutaten für „in between“?
Stimmung schlägt Perfektion
Eine Hauptzutat ist sicherlich die Stimmung zwischen den Menschen, die für gemeinsame Bilder antreten und das Vertrauen in das gemeinsame Schaffen, damit auch ein gemeinsamer Kreativitätsprozess umgesetzt werden kann. Wenn ich ein Bild betrachte, dann sehe ich, was zum Zeitpunkt des Auslösens zwischen zwei Menschen auf der Beziehungsebene stattgefunden hat. Mehr dazu findet ihr auch hier in meinem Beitrag: Modell-Kommunikation oder der „Pudelwohlfühl-Faktor”
Anders als beim eher handwerklich orientiertem Abarbeiten von Bildideen, ist es mir wichtig, dass ein gemeinsamer Flow entsteht. Auch ein Grund, warum ich in Bezug zu Kameratechnik sehr reduziert bin. Technik will betreut werden und erzeugt zusätzliche Barrieren. Ich hatte auf meiner Shootingtour nach Fuerteventura (die Grundlage für „Seven Days in Paradise“) tatsächlich nur eine Kamera und ein Objektiv am Start.
Mir ist es wichtiger, meine Energie auf die Menschen vor der Kamera zu konzentrieren, damit ein gemeinsamer und vertrauensvoller Flow entsteht, der die Kamera bestenfalls vergessen lässt. Für mich eine wesentliche Voraussetzung, damit Bilder mit Seele entstehen können.
Einen Rahmen schaffen
Wenn ich die „Bilder dazwischen“ bekommen möchte, muss ich dafür aber einen Rahmen schaffen. Heute nutze ich sehr oft den sequenziellen Einsatz von stimmigen Handlungsfolgen. Sprich sie posed nicht statisch für eine Bildidee, sondern tut ganz konkret etwas das Sinn ergibt. Beispielsweise anstelle nur die halb geöffnete Bluse anzufassen, knöpft sie diese tatsächlich auch auf oder zu. Den Blick entsprechend ihren Fingern folgend. Sie geht in ihren eigenen Flow der einer Handlung und Stimmigkeit folgt, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, was wohl der Fotograf von ihr erwartet. Dies genau ist übrigens auch der Unterschied zwischen einem Abbild und einem Prozessbild. In punkto Authentizität liegen zwischen beiden oft Welten!
Dies funktioniert übrigens in allen Situationen. Schließlich folgt eine Bewegung im richtigen Leben ja auch immer einer Motivation bzw. einem Ziel. Wenn ich ihr innerhalb dieser Handlung die Kontrolle überlasse, wird sie diese mit ihrem ganz natürlichem Körpergefühl ausführen. Wie im richtigen Leben auch. Und genau diese lebendigen und echten Bilder brauche ich für meine Bildsprache.
Den Zufall provozieren
Jetzt muss ich diesen „Zufall“ aber auch provozieren um ihn einfangen zu können. Dafür shoote ich mit den Menschen vor meiner Kamera gerne im gemeinsamen Takt, der durch die Kameraauslösungen begleitet wird. Wie auch bei einem Tanz. Dies aber nicht im Dauerfeuer von Mehrfachauslösungen, sondern immer bewusst einzeln ausgelöst. In dem vollen Bewusstsein, dass ich die Kontrolle ein Stück weit abgebe und auf die gemeinsame Dynamik vertraue. Aber auch Bilder entstehen werden, die nicht brauchbar sind. Wie auch beim Tanz, unschöne Wechselschritte notwendig sind um die nächste Figur einzuleiten.
Ich nenne es den „Provozierten Zufall“! Würde ich jetzt nur konzentriert auf die Bilder hinarbeitet die ich im Kopf habe und auch nur dann auf den Auslöser drücken, werde ich „in between“ sicherlich verpassen. Eine voreilende Erwartungshaltung an das Ergebnis lässt uns vielleicht unfähig sein zu sehen, was noch alles für wundervolle Momente entstehen können. Erst wenn ich loslasse und schaue, wohin es mich führt, findet ein „gemeinsamer Tanz“ statt, dem sich auch die Menschen vor der Kamera hingeben können. Nur mit Ratio lässt sich dies nicht erzwingen. Wer einmal der Faszination des Tangotanzens erliegt, weiß, dass die gemeinsamen Bewegungen und die damit verbundene Interaktion KEINE Kopfsache ist.
Ein weiteres wichtiges Element ist es, diese Bilder „in between“ bei der Bildauswahl dann auch zu erkennen. Im Vergleich zu Bildern, die einen Hauch inszenierter wirken. Dieser Grat ist manches Mal extrem schmal. Da reicht bereits eine leicht unterschiedliche Augenposition um über stimmig und unstimmig zu entscheiden. Ich frage mich stets, glaube ich es ihr, was ich auf dem Bild sehe.
Wenn ihr es selbst erleben und erlernen wollt, es ist eine von diversen Techniken, die ich in meinen Workshops und Coaching vermittle. Mehr dazu siehe HIER
07
In meinem Galerie- und Arbeitsloft habe ich die Möglichkeiten einige Arbeiten von mir zu hängen. Ich habe den Luxus, mit jeder Ausgabe meines FineArt-Magazins, bei meiner Druckerei immer auch eine Reihe Großformate im Pigmentdruck auf mattem 170g GalaxiArt Samt mit drucken zu lassen. Diese ziehe ich dann für die Rahmung auf einen „Fixmount“ Selbstklebekarton (1,5 mm) auf.
Ich habe einen Rahmenhersteller (DEHA) gewählt, der ein sauber verarbeitetes Produkt zu einem guten Preis anbietet (mattschwarz, b 15, h 25). Was mich allerdings immer gestört hat, dass eine Spiegelung den Gesamteindruck trübt. Selbst bei hochwertigen Gläsern. Der Griff zu Museumsglas würde den Rahmenpreis locker verdoppeln. Und auch dieses ist nicht zu 100% reflektionsfrei. Aus diesem Grund hänge ich meine Arbeiten bei mir „glaslos“, also quasi „zero reflection“. Das Ergebnis überzeugt mich. Der Pigmentdruck kommt um Längen plastischer und stärker rüber, als hinter Glas. Da sich der Publikumsverkehr in grenzen hält, ist die Gefahr von Fingerpatschen eher gering. Etwas anderes wäre es sicherlich, wenn ich in einer Ausstellung die Exponate gleichzeitig abverkaufen möchte. Für mich ist es wichtig, dass meine Arbeiten hochwertig präsentiert werden. Ich würde aber für Museumsglas nicht das doppelte Budget in die Hand nehmen, wenn ich glaslos ein besseres Ergebnis erziele. Zumindest für meinen Anwendungsfall. Bei 20 Bildern ist die Preisdifferenz, ohne deutlichen Mehrwert, schon beträchtlich.
Bei Rahmenherstellern möchte ich den „Platzhirschen“ Firma Halbe nicht unerwähnt lassen. Halbe bietet hochwertige Rahmen mit einem Magnetverschluss an, der es ermöglicht das Bild schneller zu tauschen. Dies hat allerdings seinen Preis, dem man dem Produkt bei der Präsentation im Vergleich zu ebenso gut verarbeiteten Rahmen nicht ansieht. Wenn ihr regelmäßig wechselnde Ausstellungen bedient, ist die Abwägung zwischen Komfort und Budget sicherlich einen Gedanken wert. Da Halberahmen bei der Einlegetiefe exakt gerechnet sind, sollte mit einer Toleranzzugabe bestellt werden, die die max. mögliche Einlegetiefe auch für zukünftige Projekte (Druck, Träger und Passepartout) berücksichtigt. Bei geringeren Einlegetiefen kann dann mit Karton aufgefüllt werden. Da ich meine Bilder nicht monatlich wechsle, steht der Aufpreis für mich in keinem Verhältnis zum Nutzen. Das muss aber jeder für sich abwägen.
Mit Passepartout oder ohne? Hier trennen sich scheinbar die Geister. Wobei auch „namenhafte“ Fotografen, die zum einen das klassische Passepartout als das Mittel der Wahl propagieren, dann einen Teil ihrer Arbeiten plötzlich vollformatig präsentieren (Das Bild füllt den Rahmen komplett aus). Ich denke hier gibt es, wie auch sonst in der Fotografie, kein dogmatisches richtig oder falsch! Beim Format und der Rahmung gilt, wie auch für viele andere Punkte in der Fotografie: Es muss zu euren Bildern und der Bildaussage passen. Das eine kommt über ein Passepartout besonders zur Geltung, wo ein anderes Motiv über eine vollformatige Präsentation wesentlich intensiver wahrgenommen wird und die notwendige Nähe aufbaut. Letzteres gilt tatsächlich für viele meiner Bilder. Ich habe in meiner Galerie sowohl Bilder mit Passepartout (eher kleinere Formate), als auch größere Formate rahmenfüllend gehängt.
Übrigens die zwei unteren, angelehnten Bilder, sind noch unter Glas. Ich verwende das Hängesystem der Firma Leha. Die Bilder können auf jeder gewünschten Position mit transparenten Nylonschnüre gehängt werden.
07
Warum das umschalten des Kameradisplays auf SW nicht zwingend zu besseren Entscheidungen bei der Lichtsetzung führt.
Was die Lichtsetzung angeht, bin ich ein absoluter Nerd und sehr anspruchsvoll, wenn es darum geht das Licht bereits bei der Aufnahme spannend in die Kamera laufen zu lassen! Ich werde zu meinen SW-Bildern häufig befragt, ob ich diesen Look in der Nachbearbeitung erziele. Wer glaubt, er könne es in der Nachbearbeitung noch entscheidend beeinflussen, wird enttäuscht werden. Der primäre Lichtlook ist, wie viele andere wichtigen Aspekte, auch bei mir mit dem drücken des Auslösers festgeschrieben und die Kreativarbeit getan.
Deswegen ist das antizipieren der, beim jeweiligen Motiv, vorliegenden Lichtstimmung, meines Erachtens eines der „handwerklich“ wichtigsten Skills in der Fotografie. Bei natürlichem Licht entscheidet die Position des Modells zur Lichtquelle (dem Fenster) und die Lichtformung darüber, ob das Ergebnis polarisierend fleckig und überstrahlt, eher neutral flach oder richtig spannend im Licht- und vor allem im Schattenverlauf umgesetzt ist. Nicht die Knöpfchen an der Kamera! Ich muss mit den Schatten arbeiten und modellieren können. Außerdem beeinflusse ich mit der Lichtsetzung by the way auch die Plastizität des Gesichts und der Gesamtkomposition. Z. B. zu nah an der Lichtquelle oder einfach zu flach im Verlauf nehme ich dem Gesicht seine natürliche Plastizität. Man könnte auch etwas überzeichnet sagen, ein fein modelliertes Gesicht wird über eine unbedachte Lichtsetzung zum „Pfannen-Kuchengesicht“, was übrigens auch respektlos dem Modell gegenüber wäre. Auch einer der Gründe, warum sich Menschen auf Bildern nicht wieder erkennen.
Aber zurück zu der Frage, ob ich den Lichtverlauf an einem auf SW-gestellten Kameradisplay besser beurteilen kann. Insbesondere, wenn das Ziel bereits die SW-Ausbelichtung ist. Diese Frage wird auch häufig in meinen Workshops gestellt. Ich persönlich teile diese Ansicht nicht! Auch wenn ich 90% meiner Bilder in SW präsentiere, fotografiere ich in Farbe, sprich – auch mein Kameradisplay / OLED-Sucher steht auf Farbe. Mit den Werkseinstellungen, ohne ein verzeichnendes Preset. Wenn Fotografen (auch namenhafte) behaupten, sie würden es in SW besser beurteilen können, vielleicht auch schon seit langem nur noch mit einer SW-Vorschau arbeiten, glaube ich, dass sie sich einfach nur daran gewöhnt haben das Licht jetzt in SW zu beurteilen. Das ist aber denke ich eher ein romantisches Gefühl, als dass es messbar wäre. Ich sehe und beurteile meine Umgebung schon mein ganzes Leben in Farbe, warum sollte ich es plötzlich in diesen kurzen Augenblicken des Shootens in SW besser sehen? Dazu kommt noch, dass ein Farbbild in den Nuancen wesentlich feiner abgestuft ist, als ein SW-Bild. Ich bekomme auf dem Farbbild schlicht mehr und feiner abgestufte Informationen, auch zum Lichtverlauf, so dass ich auch die Schatten besser beurteilen kann.
Wo ich allerdings uneingeschränkt mitgehe und dies gilt bei mir gleichermaßen für die gewählte Kameratechnik: Wenn es euch innerhalb des Prozesses mehr Freude bereitet die Bilder bereits in SW zu betrachten, um so auch schon ein Endergebnis in Händen zu halten, place any, dann ist dies absolut gerechtfertigt. Ich denke man sollte im Workflow so arbeiten, dass es einem Spaß macht und motiviert. Vorausgesetzt, man erzielt das gewünschte Ergebnis. Daraus zu schließen, man könnte das Licht für ein SW-Bild besser beurteilen, halte ich allerdings für sehr gewagt. Da ist, glaube ich, der Wunsch eher der Vater des Gedankens.
Wäre dem so, dann würde ich mich ernsthaft fragen wie die Fotografen, die über Generationen mit ihrer guten bis genialen Lichtsetzung begeistern, dies überhaupt hinbekommen haben. Haben doch viele von ihnen analog fotografiert ohne jemals vor dem Auslösen das Ergebnis in SW gesehen zu haben.
Ein gutes Auge fürs Licht und damit verbunden einer guten Lichtsetzung hat nichts mit der Kameravorschau in SW oder Farbe zu tun. Wer aus diesem Grund jetzt seinen Kamera-Display umschaltet oder gar zu einem SW Sensor greift, wird sich wahrscheinlich wundern oder gar enttäuscht sein, dass diese Maßnahme nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt. Auch wenn „namenhafte“ Fotografen vielleicht gerne damit kokettieren, ungeachtet dessen, dass sie außerhalb der wenigen Minuten, in denen sie das mögliche Bildergebnis in SW betrachten, alle visuellen Eindrücke im Leben in Farbe sehen und beurteilen.
Werdet zu einem guten Beobachter für das, was ihr seht, was das Licht mit eurem Motiv macht und wie die Kamera es im Ergebnis einfängt um vom jeweiligen Ausgangspunkt die richtige Entscheidung zu treffen. In der Fotografie geht es oft nicht darum aus dem Stand ein perfektes Bild zu machen, sondern es geht um Entscheidungen, was ihr vom jetzigen Status quo – z. B. das Displaybild – verändern müsst um zu eurem Wunschergebnis zu kommen. Es sind unsere Entscheidungen und das resultierende Handeln, das kreative Prozesse voranbringt!! Das dies in der SW-Fotografie über der uns angeborenen Sicht in Farbe möglich ist, haben unzählige Fotografen, die für ihre grandiosen SW-Bilder bekannt sind, bewiesen.
Ich wünsche euch eine gute Zeit
Euer Boris