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Ich bin ganz aus dem Häuschen, dass zwei meiner Publikationen aus einem sehr besonderen Projekt jeweils den Deutschen Fotobuchpreis in Bronze erhalten haben. Sowohl mein Bild-ROMAN „Sisterhood of Secrets“ als auch das begleitende Making of „Behind the Secrets“ wurde mit dieser besonderen Auszeichnung geehrt.
Einen Roman fast ausschließlich mit Bildern zu erzählen ist in der Fotografie über das Medium Fotobuch in dieser Form bis jetzt beispiellos. Es ist eine Photo Novel oder auch Belleristik fürs Auge.
Ich habe die Auszeichnung bei der Preisverleihung am 23. November in Regensburg auch stellvertretend für die beiden Protagonistinnen der Geschichte, Ricarda Losch und Valeriia Rudnikova, entgegengenommen. Ohne sie würde es diesen Bild-ROMAN in dieser Form nicht geben. Ich bin unfassbar stolz auf die beiden und auch dankbar, dass diese Bilder entstehen konnten.
Eine Ausführliche Beschreibung des Projektes gibt es HIER
Den Bild-ROMAN „Sisterhood of Secrets“ gibt es HIER
Zum Making of „Behind the Secrets“ geht es HIER
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Die Idee für dieses Setting kam von Alena, die seit ihrem 6. Lebensjahr aktiv Tennis spielt. Sie hatte vorausschauend auch schon einen Tennisverein bei mir um die Ecke herausgesucht. Ich mag diese gemeinsamen Kreativitätsprozesse. Mit freundlicher Unterstützung von Rolf Altmann vom TuSG Ritterhude konnten wir einen der Außenplätze nutzen. Wir haben zuerst andere Ideen bei mir Indoor umgesetzt und am späten Nachmittag zum besten Licht auf den Tennisplatz gewechselt. Ich wurde in einem meiner Workshops einmal gefragt, wie ich mit krassem Sonnenlicht zur Mittagszeit umgehe. Meine Antwort war: „Ich shoote um diese Zeit nicht Outdoor, außer es gibt abschattende Strukturen.“ Outdoor ist das beste Licht für mich 2 Stunden vor und eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang.
Übrigens hätte ich das Thema nicht mit jemanden ohne einschlägige Tenniserfahrung umgesetzt. Den Unterschied, zwischen mit einem Tennisdress in Pose stellen und einer trainierten Tennisspielerin mit entsprechenden Körpergefühl, sieht man auf Bildern sofort. Das gleiche gilt für mein Langzeitprojekt mit Diana, eine Berufstänzerin. Umso glücklicher bin ich, dass ich es mit Alena umsetzen durfte.
Alena ist 8-malige Bezirksmeisterin, hat sich aber bewusst gegen eine Profikarriere entschieden und spielt in der Verbands-, Landes- und Oberliga. Sie ist auch als Trainerin für Jugendliche, Erwachsene und im Blindentennis aktiv.
02
In „Behind the Secrets“ lasse ich euch hautnah bei der Umsetzung eines größeren Fotoprojektes dabei sein. Ich nehme euch bei ALLEN Phasen dieses Projektes mit. Von der Inspiration, Mindset, Planung, Storyboard, Umsetzung der Shootings bis zur Finalisierung. Auch die Protagonistinnen vor der Kamera, Ricarda und Valeriia, kommen zu Wort. „Behind the Secrets“ wurde übrigens für den Deutschen Fotobuchpreis nominiert. Vorsicht: Es wird sehr intensiv!
Fast das gesamte Bildmaterial zu dem Bild-Roman “Sisterhood of Secrets” wurde innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Tagen geshootet. “Behind the Secrets” gibt einen umfassenden Einblick dazu, wie Bethge dies möglich macht. Bedenkt man, dass sich Ricarda und Valeriia erst auf der gemeinsamen Autofahrt zum Herrenhaus kennengelernt haben. Rund um die Uhr in der Atmosphäre des Herrenhauses gefangen, überträgt sich diese besondere Stimmung auch auf die Bildbetrachter.
Ricarda: „Das Vali und ich unsere ganz persönlichen Eindrücke einfließen lassen, macht es sehr weich und ehrlich. Es liest sich einfach spannend. Und es gibt dem Publikum die Möglichkeit uns auch sehr persönlich kennenzulernen.“
Anders, wie bei einem reinen Fachbuch, ist “Behind the Secrets” eine abwechslungsreiche Mischung aus fachlichem Methoden-Know-how, interessanten Einblicken behind the scenes, Bethges Gedanken aber auch den emotionalen Momenten. Ähnlich wie bei Bethges Bildern, hat man bei “Behind the Secrets” das Gefühl, bei diesem Projekt hautnah dabei zu sein. Es ist ein prall gefüllter Rucksack an Inspiration sowie neuer Impulse für jeden, der sich für das Thema Storytelling in der Fotografie interessiert.
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Normalerweise würde ich auf das Thema Babybauch-Shooting nicht unbedingt anspringen. So, wie man es häufig in der Umsetzung sieht, ist es absolut nicht meins. Als Anna mir erzählt hatte, dass sie schwanger ist, war ich trotzdem super interessiert. Zum einen weil Anna und ich bereits viele Shootings umgesetzt haben und ich sie in meinen Bildern liebe, aber auch weil ich eine Idee hatte. Nicht die Schwangerschaft und der Babybauch sollten im Fokus liegen, sondern Anna, so wie ich sie sehe. Stark, selbstbewusst und wunderschön. Und auch mit ihrem mitreißendem Lachen, dass sich im „Fünfminutentakt“ durch unsere Shootings zieht. Dies hat das Shooting auch für mich zu etwas sehr Besonderem gemacht. Anna, ich danke dir!
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Ich war zusammen mit Gabi in der City unterwegs. Die Idee war es, trotz inszenierter „Streetfotografie“, eine Stimmung der Zufälligkeit zu schaffen. Und auch die Dynamik weiterer Passanten einzubinden. Dies schein in Deutschland allerdings nicht ganz leicht zu sein. Sie so in die Perspektive zu integrieren, ohne dass die Gesichter erkennbar sind, war noch überschaubar (Bewegungsunschärfe, quer durchs Bild laufen lassen). Ich habe mir dafür gezielt Nadelöhre gesucht. Sie allerdings überhaupt ins Bild zu bekommen, war da schon schwieriger. Das lag übrigens nicht daran, dass sich niemand ablichten lassen wollte. Sondern daran, dass die Menschen nicht stören wollten. Sie sind tatsächlich auch in „Massen“ stehen geblieben, damit ich in Ruhe meine Bilder mit Gabi machen konnte. Schlussendlich half da nur ein ständiges antreiben während des Shoots. „Bitte weitergehen, klack, klack, Kein Problem, bitte durchs Bild laufen klack, klack, einfach weitergehen, klack, klack“. Oder ich habe mich unauffällig hinter einer Ecke platziert.
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