Wie ich die Bilder in meiner Galerie “zero reflection” hänge

In meinem Galerie- und Arbeitsloft habe ich die Möglichkeiten einige Arbeiten von mir zu hängen. Ich habe den Luxus, mit jeder Ausgabe meines FineArt-Magazins, bei meiner Druckerei immer auch eine Reihe Großformate im Pigmentdruck auf mattem 170g GalaxiArt Samt mit drucken zu lassen. Diese ziehe ich dann für die Rahmung auf einen „Fixmount“ Selbstklebekarton (1,5 mm) auf.

Ich habe einen Rahmenhersteller (DEHA) gewählt, der ein sauber verarbeitetes Produkt zu einem guten Preis anbietet (mattschwarz, b 15, h 25). Was mich allerdings immer gestört hat, dass eine Spiegelung den Gesamteindruck trübt. Selbst bei hochwertigen Gläsern. Der Griff zu Museumsglas würde den Rahmenpreis locker verdoppeln. Und auch dieses ist nicht zu 100% reflektionsfrei. Aus diesem Grund hänge ich meine Arbeiten bei mir „glaslos“, also quasi „zero reflection“. Das Ergebnis überzeugt mich. Der Pigmentdruck kommt um Längen plastischer und stärker rüber, als hinter Glas. Da sich der Publikumsverkehr in grenzen hält, ist die Gefahr von Fingerpatschen eher gering. Etwas anderes wäre es sicherlich, wenn ich in einer Ausstellung die Exponate gleichzeitig abverkaufen möchte. Für mich ist es wichtig, dass meine Arbeiten hochwertig präsentiert werden. Ich würde aber für Museumsglas nicht das doppelte Budget in die Hand nehmen, wenn ich glaslos ein besseres Ergebnis erziele. Zumindest für meinen Anwendungsfall. Bei 20 Bildern ist die Preisdifferenz, ohne deutlichen Mehrwert, schon beträchtlich.

Bei Rahmenherstellern möchte ich den „Platzhirschen“ Firma Halbe nicht unerwähnt lassen. Halbe bietet hochwertige Rahmen mit einem Magnetverschluss an, der es ermöglicht das Bild schneller zu tauschen. Dies hat allerdings seinen Preis, dem man dem Produkt bei der Präsentation im Vergleich zu ebenso gut verarbeiteten Rahmen nicht ansieht. Wenn ihr regelmäßig wechselnde Ausstellungen bedient, ist die Abwägung zwischen Komfort und Budget sicherlich einen Gedanken wert. Da Halberahmen bei der Einlegetiefe exakt gerechnet sind, sollte mit einer Toleranzzugabe bestellt werden, die die max. mögliche Einlegetiefe auch für zukünftige Projekte (Druck, Träger und Passepartout) berücksichtigt. Bei geringeren Einlegetiefen kann dann mit Karton aufgefüllt werden. Da ich meine Bilder nicht monatlich wechsle, steht der Aufpreis für mich in keinem Verhältnis zum Nutzen. Das muss aber jeder für sich abwägen.

Mit Passepartout oder ohne? Hier trennen sich scheinbar die Geister. Wobei auch „namenhafte“ Fotografen, die zum einen das klassische Passepartout als das Mittel der Wahl propagieren, dann einen Teil ihrer Arbeiten plötzlich vollformatig präsentieren (Das Bild füllt den Rahmen komplett aus). Ich denke hier gibt es, wie auch sonst in der Fotografie, kein dogmatisches richtig oder falsch! Beim Format und der Rahmung gilt, wie auch für viele andere Punkte in der Fotografie: Es muss zu euren Bildern und der Bildaussage passen. Das eine kommt über ein Passepartout besonders zur Geltung, wo ein anderes Motiv über eine vollformatige Präsentation wesentlich intensiver wahrgenommen wird und die notwendige Nähe aufbaut. Letzteres gilt tatsächlich für viele meiner Bilder. Ich habe in meiner Galerie sowohl Bilder mit Passepartout (eher kleinere Formate), als auch größere Formate rahmenfüllend gehängt.

Übrigens die zwei unteren, angelehnten Bilder, sind noch unter Glas. Ich verwende das Hängesystem der Firma Leha. Die Bilder können auf jeder gewünschten Position mit transparenten Nylonschnüre gehängt werden.