„Boris, woher nimmst du deine Kreativität?“

Manch einen verblüfft meine Antwort darauf. Natürlich habe ich Grundideen im Kopf. Das kann auch eines meiner Dauerprojekte sein, wie z. B. „Tage am Meer“. Hier geht es mir um Wind im Gesicht, Salz auf der Haut und die Leichtigkeit eines unbeschwerten Tages. Dies sind dann aber keine fertigen Bilder im Kopf, sondern oft ein Thema, dass mit Gefühlen und Emotionen verbunden ist.

Die eigentliche Kreativität ziehe ich aus dem Flow mit den Menschen, die sich meiner Kamera anvertrauen. Ich versuche so wenig wie möglich zu steuern. Kein „Stell dich mal da hin und nehme mal die Hand ans Kinn, ah etwas tiefer, einen Moment noch!“ Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir bei diesem Gestaltungsdrang die Authentizität und Empathie in meinen Bildern verloren gehen würde.

Meine Bilder entstehen aus der Situation im Flow, oft aus der Bewegung und einer unverstellten Stimmung während des Shootings.

Dies funktioniert, wenn der Draht zwischen mir und den Menschen vor der Kamera unverstellte Bilder zulässt. Wenn mich dann eine zufällige Geste aufs Neue inspiriert, schaffe ich einen Rahmen für das nächste Setting und lasse wieder los, ohne den Kontakt zu verlieren. Man könnte auch sagen „es läuft“; meint aber, nicht auf der technischen sondern auf der Empathie-Ebene.

Diese Bilder-Strecke hier ist mit der bezaubernden Nicole entstanden und es war wieder einer dieser Tage an denen alles passt. Die Kamera nicht mehr als solche wahrgenommen wird, nicht zwischen uns steht. Auch ein Grund, warum ich mit sehr reduziertem technischem Aufwand arbeite. Eine Cam und ein Objektiv.

Ein weitere, ganz besondere, Strecke mit Nicole kommt übrigens exklusiv in die zweite Ausgabe meines FineArt-Magazins, die ich Ende des Jahres herausbringe. Mehr zu meinem selbst verlegten Magazin gibt es hier: FineArt-Magazin “BORIS BETHGE”

Ich bin Nicole so unglaublich dankbar, dass diese Bilder entstehen konnten!!!